Dienstag, 8. Juni 2010

SOUND OF HORROR (1964)

OK erstmal tief durchatmen! Der Film der mir heute vor die imaginäre (lol) Flinte gekommen ist stammt aus dem Jahr 1964. Das ist insofern verwunderlich als er in Sachen Produktionskosten sicherlich mit Extrembeispielen á la "Robot Monster" mithalten kann.... Aber bevor jetzt einige gar nicht erst weiter lesen sei gesagt, dass "Sound of Horror" es schafft aus der Not eine Tugend zu machen und zeitweise tatsächlich überzeugen kann.....

Fangen wir aber vorne an und widmen uns zunächst der Story. Wir befinden uns auf einer wohl griechischen Insel irgendwo im Niemandsland. Eine kleine Gruppe (5 Männer und 3 Frauen) wohnen in einem einsamen und verlassenen Häuschen am Fuße eines Berges. Seit Jahren sind sie auf der Suche einem mythologischen Schatz zu dessen Versteck eine Karte führt in dessen Besitz sie wohl bereits vor langer Zeit zufällig kamen. So graben und sprengen sich die Männer durch den Berg, immer in der Hoffnung, dem Schatz ein wenig näher zu kommen. Gefunden wird so einiges. Zunächst ein seltsamer Stein, dem allerdings keine große Bedeutung beigemessen wird, dann ein im Fels eingeschlossener Sarkophag inklusive Mumie. Diese Funde befriedigen zwar nicht die Bedürfnisse der Schatzsucher, nähren allerdings die Ahnungen des Hausmädchens. Die weiß natürlich schon immer, dass es hier spukt und überhaupt alles verflucht ist... Mir drängt sich die Frage auf, was um Himmels Willen die arme Frau dazu bringt hier freiwillig das Hausmädchen zu spielen....Nunja...

Als einer Männer alleine in der Höhle ist um die Mumie zu untersuchen, wird er von einem augenscheinlich (lol) unsichtbaren Etwas angegriffen und getötet. Die Männer finden ihren Kumpel und sind natürlich erstmal etwas erschrocken. Dieses Gefühl verstärkt sich noch als sie erstmals eine Mischung von Gebrüll und Geschrei vernehmen. Das Geräusch scheint sie zu verfolgen obgleich nichts zu sehen ist. Man berät sich also zunächst im Haus wie weiter zu verfahren ist, aber - man ahnt es - es dauert nicht lange bis es die nächsten Opfer zu beklagen gibt.

Verschanzt im Haus realisiert man langsam aber sicher, dass man es hier mit einem unsichtbaren Tier zu tun hat. Als sich dann auch noch der anfangs erwähnte Stein als Ei entpuppt und hier etwas zu schlüpfen versucht, ist vollends klar, dass man mit einem unsichtbaren Dinosaurier das Vergnügen hat. Was auch sonst? Was auch sonst?

Ein Fluchtversuch scheitert, jedoch nimmt einer der Überlebenden sein Herz in die Hand und besucht mit reichlich Sprengstoff in der Tasche nochmals die Höhle. Die Absichten sind weniger nobel, denn er wittert natürlich den Schatz und will ihn für sich alleine. (So zumindest meine Vermutung, die Textpassage konnte ich nicht wirklich verstehen). Weil aber Alleingänge auch schon in alten Horrorfilmen meist schief gehen, kommt das Ende schnell. Vom Dino bereits verletzt kann unser Held noch eben den Sprengstoff zünden und fliegt samt Dino und Höhleneingang in die Luft.... Traurig aber erleichtert machen sich also unsere Freunde auf ins Haus, aber oh Wunder, es stellt sich heraus, dass unser Dino noch putzmunter ist..... Und nicht nur das, er ist sogar im Haus und die Gruppe muss sich in einem Zimmer verschanzen. Dermaßen in die enge getrieben, bleibt nur eins: Gegenangriff.

mehr will ich zur Story nicht wirklich verlieren, denn der Film lebt von seinen Wendungen, und davon gibt es noch mehr...

Hört sich alles etwas wirr und seltsam an, funktioniert allerdings über weite Strecken richtig gut. Vor allem die zweite Hälfte des Films schafft es, eine düstere Atmosphäre aufzubauen und Spannung zu erzeugen. Vor allem wenn sich der Dinosaurier im Haus befindet. Sicherlich hat der Streifen einige, nicht weg zu diskutierende, Längen, die aus heutiger Sicht völlig unnötig sind. Viele Dialogszenen hätte man entweder extrem verkürzen oder gar ganz weglassen können. Dem Filmgenuss hätte es nicht geschadet, schließlich dauert der Film mit 91 Minuten ungewöhnlich lange für derlei Werke.

Ansonsten fallen erstaunlich wenig Filmfehler und Ungereimtheiten auf (Wenn man davon absieht, dass man von einem unsichtbaren Dinosaurier angegriffen wird) Da ist man bei den spanischen Filmemachern durchaus sorgsamer umgegangen als das bei vergleichbaren US-Produktionen der Fall ist. Mir gibt lediglich zu denken, wieso der Jeep beim zweiten Fluchtversuch sofort anspringt, während genau dieses Fahrzeug der Grund für das Scheitern des ersten Fluchtversuches war... Das passt nicht.
Natürlich ist uns allen klar, dass der Grund für die "Invisibiltät" des Monsters das wahrscheinlich fehlende Budget ist. Dafür aber - und das meine ich wirklich ernst - hat man es wirklich geschafft einen Horrorfilm zu drehen der eine eigene Atmosphäre kreirt und nicht zuletzt mit Spannung zu unterhalten weiß. Außerdem sind die Kampf- und Tötungszenen für die Zeit relativ heftig in Ihrer Darstellung. Well done!

Special Effects kommen natürlich nur in sehr begrenzter Anzahl zum Einsatz. Ab und an kann man einen wirklich sehr kurzen - nur angedeuteten - Blick auf das Monster erhaschen. Dieser wird mittels ins Bild kopierter, halb durchsichtiger Bilder erzeugt. Wäre nicht nötig gewesen, stört aber auch nicht..... ansonsten gibts einige Fußabdrücke und zwei - im unsichtbaren Leib steckende - Äxte. Lediglich in der Schlusssequenz wird  Form und Gestalt nochmals angedeutet. Hierzu will ich aber nichts sagen, denn die Inhaltsangabe war sowieso schon sehr detailliert und ich will nicht auch noch das Ende vorweg nehmen. 

Noch kurz ein Wort zu den Schauspielern: Die Damen und ein Herr agieren auffällig hölzern und nicht sehr motiviert. Der Rest ist unauffällig. Normalerweise fällt an dieser Stelle immer der Satz: "Der Film ist auf das Monster zugeschnitten" oder so ähnlich. Tja, den Satz gibts hier nicht. Is klar! Nein im Ernst, schauspielerisch ists in Ordnung.

Tja Fazit: Zehn Jahre früher und ich hätte dem Film wirklich eine super Note verpasst. Für 1964 allerdings hätte man doch ein wenig mehr erwarten können was Ausstattung und Qualität im Allgemeinen betrifft. Einige Längen hätte man sich auch sparen können, so z. B. diese dämlich wirkenden Tanzszenen zu Beginn. Tstststs, "Cat-Woman on the moon a greek island" würde passen.....
Nunja, insgesamt funktioniert der Film trotzdem überraschend gut und dem Monsterfreund kann er mit gutem Gewissen empfohlen werden. Für Komplettisten ist er sowieso ein Muss und alle anderen lassen besser die Finger weg. 

Wer übrigens jetzt Lust bekommen hat, sich den Film mal anzusehen, der kann das völlig kostenlos bei http://www.archive.org/ tun. Hier gibts dieses kleine, feine Filmchen zum download in wirklich ordentlicher Qualität! 

Soviel für heute, ich hoffe es hat Euch ein wenig Freude bereitet! Der nächste Film wird wieder etwas bekannter.... Keine unsichtbaren Dinos mehr! Versprochen!!!
Ich vergebe 3 von 5 Sternen


4 Kommentare:

  1. Gut dass Du schonmal den Hinweis auf archive.org mit eingebaut hast;-)
    Finde ich sehr hilfreich.
    Kannst Du nicht den Link so gestalten, dass man gleich bei dem Film landet?
    Oder darf das nicht direkt verlinkt werden?

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  2. Ich denke nicht, dass es da irgendwelche Probleme gibt. Vielleicht ändere ich es heute Abend.... Bis dahin hilft die Sufu bei archive.org
    Gruß

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  3. Sehr schön! Das hört sich interessant an! Dann werd ich den direkt mal runterlutschen! ;)

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  4. Hmmmm...ich habe den sogar Original als DVD. Aber ich glaube die Qualität ist da auch nicht besser!
    Ja, die DVD ist von Alpha Video und die sind nicht gerade für gute DVDs bekannt.

    Aber der Film ist bis auf seine Längen ganz gut.

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