Mittwoch, 2. Juni 2010

KRONOS (1957)

Das ist also der Film, dem die zweifelhafte Ehre zu Teil wird, hier als erstes besprochen zu werden... Herzlichen Glückwunsch!


Aber im Ernst, Kronos ist einer der Filme, die in unseren Breitengraden weitestgehend unbekannt sind. Leider. Denn was wir hier haben ist ein durchaus inetressanter Vertreter seiner Zunft. Sowohl was die Idee als auch die filmische Umsetzung betrifft, hat man sich hier einiges einfallen lassen.

Zur Story werde ich hier meist nicht allzu viel erzählen. Erstens weil ich dem geneigten Leser nichts vorweg nehmen möchte, zweitens weil allzu genaue Details der Handlungsstränge sowieso nicht interessieren.

Zunächst bekommen wir zu sehen, dass sich außerirdische Intelligenzen unserem schönen Planeten nähern und auch sofort damit beginnen, einige Menschen zu kontrollieren. So auch einen Wissenschaftler eines streng bewachten Labors. Gleichzeitig taucht eine fliegende Untertasse am Himmel auf und stürzt nach einigem hin und her schlussendlich ins Meer. Kurze Zeit später erhebt sich vor den Augen eines erstaunten Wissenschaftlerteams ein riesiger Roboter aus den Fluten. Dieser große Knabe ernährt sich von Energie und benötigt entsprechend viel davon. Unser vereinnahmter Wissenschaftler verschafft dem Riesen die hierzu benötigten Standortinformationen. So findet "Robby" den Weg zu den heimischen Kraftwerken und wächst und wächst und wächst....

Die Story ist einigermaßen wirr. Eigentlich hätte es doch durchaus genügt, den großen Roboter marodierend über die Landschaft ziehen zu lassen und den Erzählstrang rein um ihn zu entwickeln. Nun ja irgendwie wollen 78 Minuten gefüllt werden. Nichts desto trotz bekommt der Genrefreund hier natürlich einiges geboten. Das klassische Invasions- und Bodysnatchersthema neben einem unauffäligem UFO und natürlich der Hauptattraktion des Films, dem Roboter "Kronos"

Die Umsetzung des UFO´s erfolgte unspektakulär aber für die Zeit noch passabel. Natürlich dürfen auch hier die fast schon obligatorischen Stock-Footage Raketenstarts nicht fehlen aber sie sind wenigstens flüssig integriert und fallen nicht weiter störend ins Gewicht. Hauptakteur "Kronos" wurde teilweise überraschend gut umgesetzt. Teilweise wurden Modelle in Miniaturlandschaften genutzt, teilweise Rückprojektionen und die Bewegungszenen wurden sogar hier und da mittels Zeichentrick auf die Leinwand gebracht. Während die Projektionen und die Modelle gut rüberkommen und durchaus zu überzeugen wissen (Für den damaligen Stand), bleiben die Zeichentrickszenen etwas dahinter zurück. Fällt aber nicht weiter ins Gewicht....

Die Story ist - wie schon erwähnt - etwas krude. Es gibt einige frappierende Logikfehler die natürlich auffallen. So reisen die Wissenschaftler zur Absturzstelle des UFO´s. Es tut sich weiter nix und so genehmigt sich die natürlich attraktive Hauptdarstellerin erstmal ein nächtliches Bad im Meer. Würde natürlich jeder machen, der weiß, dass hier gerade Aliens ins Meer gestürzt sind. Die vom Labor aus befehligten Raketenstarts kommen ebenfalls etwas plötzlich und es scheint, als ob jeder 0815-Wissenschaftler mal eben nen Countdown runterzählen darf.... Einige weitere Ungereimtheiten lasse ich jetzt mal aus....


Alles in Allem haben wir hier einen der unterhaltsamen B-Filme, der vor allem durch seinen riesenhaften Hauptdarsteller zu gefallen weiß. man hört so einiges an semiwissenschaftlichem Humbug, der ohne Zweifel einfach zum guten Ton gehört und zerstört wird auch so einiges. Alles was zu einem 50er-Jahre Sci-Fi Filmabend dazu gehört wird hier also geboten.

Der Sammler hat ihn bereits, der Genrefreund wird Gefallen in ihm finden und der Mainstreamkonsument wird müde gähnen.
3,5 von 5 Sternen für "KRONOS"

2 Kommentare:

  1. Danke für die Review zu diesem Streifen!
    Das hat mich nun doch mal neugierig gemacht.
    Bisher kenne ich ihn noch nicht, werd mich aber bestimmt bemühen das zu ändern;-)

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  2. Tu das. Der Film ist in jedem Falle einen Blick wert!

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