Sonntag, 6. Juni 2010

THE DEADLY MANTIS (1957)

An now for something completely different...
Naja nicht ganz natürlich, aber immerhin wenden wir uns diesmal der Gefahr durch Aliens einmal komplett ab und bleiben ganz bodenständig auf der Erde! und zwar mit dem Creature-Feature "THE DEADLY MANTIS" aus dem Jahr 1957. 

"Mantis" folgt ganz klar den vorhergegangenen Erfolgen des Genres "Tarantula" und "Them!" (Formicula), jedoch ohne die "großen Brüder" allzu offensichtlich zu kopieren. Leider ist diese kleine Filmperle meines Wissens nach nie im deutschen TV gelaufen, auch von sonstigen Auswertungen ist mir hier nichts bekannt. So bleibt dem Filmfreund auch hier leider nur der Import.... Der lohnt sich allerdings! Soviel sei schonmal gesagt!


Die Story ist halbwegs schnell erzählt: Aufgrund vulkanischer Aktivität taut am Nordpol eine im Eis eingeschlossene Gottesanbeterin auf. Zum Leidwesen der Besatzung einer gerade eingerichteten Radarstation handelt es sich jedoch nicht um ein normales Insekt, sondern um ein - wahrscheinlich prähisorisches - Riesenexemplar. Natürlich gibt es jede Mange Verluste unter den stationierten Soldaten. Sogar ein Flugzeug muss dran glauben. Die Behörden tappen zunächst im Dunkeln und selbst der Fund einer Klaue des Untiers bringt die Lösung noch immer nicht ans Licht. Ein Paleontologe samt hübscher Begleitung wird eingschaltet um in Erfahrung zu bringen was der Zuschauer längst weiß.... Man befindet sich bereits auf der richtigen Spur als das Untier die Polarstation angreift und keine Zweifel mehr lässt, mit was man sich diesmal rumzuschlagen hat. In der Folge wird der Weg gen Süden der übergroßen Protagonistin verfolgt bis Wissenschaft und Militär dem Monster schließlich in Manhattan Auge in Auge gegenüber stehen....

Mit "The Deadly Mantis" gelang dem Produktionsteam ein überraschend stimmiger Monsterfilm der fast auf ganzer Linie zu überzeugen weiß. Lediglich der zu Beginn der Films etwas arg patriotisch klingende Kommentator aus dem Off und die damit verbundenen Stockfootage-Aufnahmen trüben das Gesamtbild ein wenig. Zwar kommen auch im weiteren Verlauf des Films - vor allem während der Verfolgung des Monsters bis nach Manhattan - immer mal wieder ganz offensichtlich ausgeliehende Militäraufnahmen zu Einsatz, diese fügen sich jedoch gut ein und fallen nicht sonderlich auf. Lediglich die etwas zu langatmig geratenen Funkgespräche zur Positionsverfolgung des Rieseninsekts lassen kurzzeitig etwas Eintönigkeit aufkommen.

Im Gegensatz zu anderen big-bug Movies kommen hier diverse Techniken zur Animierung des Monsters zum Einsatz. Die klassichen und überaus gelungenen Modelle des Tiers in Verbindung mit Minitaurlandschaften können sich wahrlich sehen lassen. Teilweise wird auch mit Rückprojektionen des Modells und (wenn ich das richtig gesehen habe) sogar einmal mit einer echten, ins Bild kopierten, Gottesanbeterin gearbeitet. Lediglich die Flugszenen wirken etwas hölzern. 

Die Story wird geradeaus erzählt und die 79 Minuten vergehen recht schnell. Leider kommt auch "The Deadly Mantis" nicht ohne obligatorische Romanze zwischen Scream-Queen und Held aus und teilweise erscheint der an den Tag gelegte Patriotismus schon grenzwertig, wobei ich mir da kein Urteil erlauben will. Im Vergleich zu anderen Produktionen aus der Zeit fällt das allerdings schon sehr auf.... Man müsste sich mal die Mühe machen und die Hintergründe - falls vorhanden - zu recherchieren...

Alles in Allem gefällt "The Deadly Mantis" überraschend gut. Im Vergleich zu Tarantula und Them! fällt er zwar etwas ab, was für den Monsterfreund allerdings nicht weiter ins Gewicht fällt. Um mit diesen Genreperlen gleich ziehen zu können, fehlt es der Story etwas an Tiefgang und dem Monster etwas an "Persönlichkeit". Die Identität des Monsters ist dem Zuschauer ja bereits durch den Titel des Films und einen Blick auf das Monster im Eis bekannt bevor der erste Mensch überhaupt dran glauben muss. So kommt die Rätselraterei der Wissenschaftler nicht mehr ganz so aufregend daher wie z.B. in Them!
Guten Gewissens kann man "The Deadly Mantis" jedem empfehelen, der für Monster und klassische Science-Fiction etwas übrig hat. Also hier ebenfalls Daumen hoch!!!

4 von 5 Punkten

5 Kommentare:

  1. Yeah! Was würde ich dafür geben den Streifen endlich mal zu sehen!

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  2. Da kann man was machen... Ich melde mich

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  3. Ich habe deine Seite dann mal in meinem Blog verlinkt und mit dem Banner versehen. Wir freuen uns immer über solche Blogs!

    @Zombiebunker
    Ja, da könnte ich natürlich auch aushelfen, bin bestimmt mal wieder in Rostock, um meine Frau zu besuchen. :-)

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  4. Gute Review für diesen Film und ich kann mich Deinen Ansichten nur anschließen ;-)
    Ich sehe Ihn auch meistens in einem Rutsch mit Tarantula und Them.
    Da werden die angesprochenen Unterschiede zwar sehr deutlich aber für einen gelungenen Monsterfilmabend ist dieses Dreierpack genial!
    Jedem Interessierten sei ein Import dieser Perle sehr ans Herz gelegt, es lohnt sich!

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  5. Hallo :)

    Voarb ... ein tolles Blog.

    << auch von sonstigen Auswertungen ist mir hier nichts bekannt >>

    Es gab von Piccolofilm ein Super8 - Filmchen ( .. weil es nur 17m / stumm) welcher in Deutschland unter dem Titel "Das todbringende Ungeheuer" vertrieben wurde.

    Viele Grüße

    Stefan

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