Donnerstag, 1. Juli 2010

THE BLACK SCORPION (1957)

Da verspreche ich einen Harryhausen und was kommt? Ein O´Brien! Zugegeben nicht die feine englische Art aber immerhin haben beide Special Effects-Künstler ja lange zusammen gearbeitet und Willis O´Brien war quasi der Lehrmeister von Ray Harryhausen. Insofern sind wir nicht allzuweit weg von der Thematik und ein "echter" Harryhausen kommt auch demnächst. Versprochen!!!

Nun aber zunächst zu "The Black Scorpion". Es handelt sich um eines der letzten und gleichzeitig eines der unterhaltsamsten Werke des Altmeisters O´Brien. Hier wird noch einmal richtig tief in die Trick- und Monsterkiste gegriffen, denn es kommt nicht - wie der Titel vermuten lässt - nur ein Gigantischer Skorpion zum Einsatz, nein es sind derer viele und noch dazu wird den Monsterfreunden einen Riesenwurm und eine Riesenspinne geliefert. Sehr schön!!! Tricktechnisch kommt natürlich hauptsächlich O´Briens klasse Stop-Motion zur Anwendung aber auch animierte Nachbauten und Rückprojektionen kommen teilweise zum Einsatz. Auch hier wurde also eher geklotzt statt gekleckert.....

Bevor wir uns aber weiteren Feinheiten zuwenden, ein kurzer Blick auf die Story. In der klassischen Manier der Genreklassiker "Them!" und "Tarantula" werden wir zunächst Zeuge eines auslösenden Ereignisses. Hier wird allerdings nicht Wissenschaft, Atomenergie oder andere durch Menschen verursachte Dinge als Ursache für die anschließende Katastrophe gefunden, sondern ein Vulkanausbruch. So wird ein ganzer Landstrich in Mexiko Verwüstet. Der eintreffende Geologe, natürlich Amerikaner, und spätere Held des Films nebst mexikanischem Gehilfen findet ein ziemlich zerstörtes Dorf vor. Die Aufräumarbeiten werden allerdings noch erschwert durch unerklärlich verschwindende Menschen und getötete Nutztiere. Auf ihrem Weg finden die beiden einen zerstörten Polizeiwagen vor und spätestens nach dem klar wird, dass die dazu passenden Polizisten getötet wurden, ist sonnenklar, dass Seltsames vor sich geht im Staate Mexiko. Das wird auch durch den Pfarrer des Dorfes bestätigt, der sich natürlich gegen die übernatürlichen Erklärungen der Dorfbewohner wehrt, aber auch keine Lösung anzubieten hat. Während ihren Nachforschungen machen die beiden Hauptakteure Bekanntschaft mit einer hübschen Farmerin, die ganz in der Nähe des Dorfes eine große Viehzucht betreibt. auch sie hat Probleme, da ihr aufgrund der unheimlichen Vorkommnisse die Arbeiter entflohen sind. Man hilft sich natürlich und während eines Besuches auf der Farm wird endlich klar mit was man es zu tun hat, denn ein riesiger Skorpion greift die Farm an. Man zieht einen Insektenspezialisten hinzu und findet schnell die durch den Vulkanausbruch geöffnete Höhle aus der die Skorpione nachts den Weg an die Oberfläche finden. Unsere beiden Geologen inspizieren die Höhle und finden neben vielen Skorpionen auch eine Riesenspinne und einen übergroßen Wurm. Diese Exemplare erweisen sich allerdings als nicht sonderlich widerstandsfähig und werden von den Skoprionen bzw. von Gewehrkugeln getötet. In letzter Sekunde gelingt die Flucht aus der Höhle und man beschließt eilig, den Eingang mittels Sprengung für immer zu verschließen. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!

Nein, ganz so einfach ist es nicht, denn bereits einige Tage später wird ein Zug von Riesenskorpionen attackiert. Die Überlebenden berichten, dass der Zug von einigen Skorpionen angegriffen wurde und diese anschließend von einem noch größeren Exemplar selbst getötet wurden. Dieser Gigant unter den Giganten ist bereits in der Höhle sehr aggressiv in Erscheinung getreten und scheint seine kleineren Artgenossen allesamt getötet und in Kannibalenmanier gefressen zu haben. Das ist für die Menschheit natürlich recht praktisch, den ein Riesenskorpion wird ja wohl zu erledigen sein! als das Vieh Mexiko Stadt erreicht und hier eine heillose Panik auslöst, kommt es im städtischen Fußballstadion (passend zur momentan stattfindenen Fußballweltmeisterschaft) zum großen Finale..... Das Ende verrate ich hier mal nicht, denn ich will denjenigen, die den Film noch nicht kennen, ja nicht komplett den Spaß verderben!

Spaß ist das richtige Stichwort denn genau das macht der Film. Die Story wird gradlinig erzählt und es gibt quasi nur einen einzigen Handlungsstrang. Zwar unterscheidet das "The Black Scorpion" ganz maßgbelich von den doch etwas strukturierter aufgebauten Genreklassikern, aber es ist dem Film auch nicht sonderlich abträglich. Die Romanze zwischen Held und Heldin darf natürlich nicht fehlen, wird aber glücklicherweise recht zügig und eher "nebenher" abgehandelt.

An dieser Stelle sind wir bei den Darstellern gelandet. Allen voran trabt hier unser guter, alter Bekannter, Richard Denning. Denning kann sicherlich zu den  bekannteren Monsterfilmdarstellern dieser Zeit gerechnet werden. Denn neben "The Black Scorpion" trat er in Filmen wie "The Day the World ended", "Creature from the Black Lagoon", "Target Earth" und vielen, vielen anderen TV- und Kinopruduktionen auf. Marah Corday schrie zwar nie schöner als in"Tarantula" ist aber auch hier mehr als nur schön anzusehen! Auch der Rest der Darstellerriege kann überzeugen so dass hier allen Beteiligten eine gute Leistung attestiert werden kann.

Die Effekte wurden wie bereits erwähnt durch Altmeister Willis O´Brien geschaffen, wobei die Monsteranimationen hier teilweise von seinem Kollegen und Freund Peter Peterson erzeugt wurden. Die Stop-Motion animierten Monster genügen allesamt den höchten Ansprüchen und es ist eine wahre Freude die Skorpione in Aktion zu sehen. Das Zusammenspiel mit Menschen fand teilweise über den Einsatz von Nachbauten der Skorpionscheren statt oder die Menschen wurden kurerhand ebenfalls Stop-Motion animiert.
Negativ zu bewerten sind lediglich die Szenen, in denen der Skorpion viel zu dunkel mittels Rückprojektionen ins Bild kopiert wurde. Nicht nur, dass das Monster viel zu dunkel ist und man eigentlich nur einen Schatten erkennt, es entshehen auch teilweise ungewollte "Durchsichtigkeitseffekte", wie wir sie eigentlich nur bei den Produktionen eines diletantischen Bert I. Gordon gewöhnt sind. Glücklicherweise kommen diese Art von Special Effects nur sehr spärlich im letzten Teil des Films zum Einsatz. ein weiteres kleines Manko stellt der Nachbau der Skorpionskopfes dar. Dieser wird unerklärlich oft eingeblendet. Die Darstellung wirkt aufgrund der fast menschlich anmutenden Gesichtspartien nicht wirklich gruselig, außerdem sabbert das Vieh durchweg..... das hätte man sich sparen können oder zumindest hätte man die Häufigkeit dieser Einblendungen etwas reduzieren können....

Leider, leider ist mir keine deutsche Auswertung des Films bekannt, weder VHS noch DVD noch TV-Auswertung. Mir liegt die hier die vorzügliche Warner DVD vor, die ich jedem nur empfehlen kann. Der Import lohnt sich hier allemal. Neben dem Film beinhaltet die DVD umfangreiche Filmextras, inkl. Interwiew mit Ray Harryhausen sowie Szenen aus "Animal World" und einigen Szenen aus nicht fertig gestellten Filmen ("Las Vegas Monster", "Beetlemen").


Zusammengefasst bleibt ein nach oben gerichteter Daumen!!!! Der Film macht jedem Monsterfreund mit Sicherhheit viel Freude, da ändern auch die kleinen Unzulänglichkeiten nichts daran!!!!

Ich vergebe hier 3,5 von 5 Punkten

Dienstag, 29. Juni 2010

Neunzig Jahre Ray Harryhausen

Herzlichen Glückwunsch Ray Harryhausen, Meister der Stop-Motion Animation!!! 90 ist ein stolzes Alter!!!! Zu diesem Anlass wird´s selbstredend in den nächsten Tagen eine Review zu einem seiner Werke geben!!!

Herzlichen Glückwunsch!!!

Mittwoch, 23. Juni 2010

IT CONQUERED THE WORLD (1956)

Nachdem nun erstmal die Sektion "Riesenspinne" umfassend abgearbeitet wurde, wenden wir uns endlich wiedermal dem klassischen Invasorenthema, wenn auch bei diesem Exemplar der Gattung ultra-low-budget Film die Invasion lediglich von einem einzigen Alien durchgeführt wird...

Der 56er Streifen "It conquered the World" wurde von niemand geringerem als Roger Corman produziert, der solcherlei Filme bekanntlich am Fließband herstellte und noch immer herstellt. Markenzeichen, zumindest bei den frühen Produktionen, waren die teils krotesken, meist durchschaubar und billig hergestellten, Monsterkostüme. Und - ich nehme es vorweg - hier hat sich der Monsterdesigner quasi selbst ein Denkmal gesetzt....

Die Story beginnt irgendwo in einem abgelegenen Forschungslabor. Ein Wissenschaftler warnt seine Kollegen eindringlich vor dem Abschuss eines Satelliten. Seiner Meinung nach macht die Menschheit mit solchen Aktionen nur Aliens auf sich aufmerksam... Selbstverständlich glaubt ihm niemand... Aber es kommt wie es kommen musste. Ausgerechnet er wird von einem Venus-Alien kontaktiert. Mit Hilfe des Wisschenschaftlers und dem gestarteten Satelliten gelingt dem Alien die Landung auf der Erde. Unter dem Vorwand, die Menschheit von Krieg und Verderben retten zu wollen, benutzt der Eindringling den starrsinnigen Wissenschaftler zur Vorbereitung auf seine rein invasorischen Ziele. Versteckt in einer Höhle nutzt das Alien schließlich kleine, fliegende Pfannkuchen dazu, wichtige Persönlichkeiten umzupolen um so nach und nach die Weltherrschaft an sich zu reißen.... Lediglich ein Wissenschaftlerkollege und seine Frau ahnen was da vor sich geht und versuchen den Besucher zu stoppen...

Hört sich ziemlich bekannt an, ist es auch. Auch 1956 war die Idee, Menschen zur Umsetzung außerirdischer Invsionspläne zu nutzen nicht neu. außerdem bedient sich Corman ganz frech der Idee, die im Klassiker von 1951 "The Day the Earth stood still", schon umgesetzt wurde: Nach der Landung des Aliens setzt überall nicht nur der Strom sondern auch jede andere Energiequelle aus. Zu allem Überfluss wird auch noch das Bodysnatchers Thema völligst ausgelutscht....

Nun, zur Story muss denke ich, nicht viel mehr erläutert werden. Dass Corman ganz gerne mal bei erfolgreichen Vorgängern abgeguckt hat, ist kein Geheimnis wobei er es hier evtl. etwas übertreibt. Vielleicht wäre es besser gewesen, etwas mehr Tiefgang in die Story zu bringen und dafür auf die teils überflüssigen und nie enden wollenden Dialogszenen zu verzichten. So macht es den Eindruck, dass man sich hier in irgendwelche Ideen verrannt hat, ohne eine entsprechende Umsetzung geplant zu haben. Der Film wirkt teilweise wie eine lose Verkettung von Szenen. Also ob der Regisseur beim Dreh einer Szene nicht wusste, wie der Film weitergeht...

Nunja, das alles ließe sich noch Verschmerzen denn - und nun kommen wir zum posititven Teil - die Schauspieler agieren überraschend solide und gehen das Ganze Stück mit einer gehörigen Portion Professionalität an. Sicherlich sind sie alle keine Anfänger aber es gibt durchaus andere Beispiele in denen sich auch gestandene Schauspielprofis in solchen Filmen schwer tun. Das ist hier glücklicherweise nicht der Fall und solange das Monster nicht im Bild erscheint, kann der Film zumindest den Eindruck einer soliden SF-Low-Budget Produktion erzeugen.

Hier ahnt der Leser schon, dass bei unserem Alien irgendwas nicht stimmt... Und so ist es, hier hat uns Roger Corman ein genaz besonderes Schmankerl beschert... Wer beim reisserischen Titel des Films an Gigantische Invasionsmaschinerien á la "Kronos", Armeen von blutrünstigen Aliens oder superintelligenten Energiewesen denkt, der hat sich hier geschnitten und zwar richtig. Was Roger Corman hier auf uns loslässt ist schwer zu beschreiben. An Fasching würde ich mir so einen als Vulkan verkleideten Liliputaner vorstellen...
Das Vieh ist nichtmal so groß wie ein Mensch, schrubbt unbeholfen über den Boden und kan sich mit seinen staksigen Armen nichtmal selbst kratzen..
Spätestens nachdem dieses Monster auf der Leinwand aufgetaucht ist, geht dem Film jede Ernstahftigkeit verloren und dann passt auch die ernste Schauspielerleistung ganz und gar nicht mehr ins Bild... Nein, sowas geht einfach nicht... War der Film vorher relativ öde und langweilig, versinkt er jetzt eigentlich nur noch in Lächerlichkeit.... So lächerlich immerhin, dass er Frank Zappa zu einem Song inspirierte, der in seinem Album "Roxy and Elsewhere" erschien. "Cheapness"... wohl wahr, wohl wahr aber alleine mit fehlendem Budget ist sowas auch nicht mehr zu erklären...

Bei solche einem Anblick muss ich hier auch nicht mehr auf andere, spärlich vorhandene - Effekte eingehen. Ist alles soweit Standard, bis eben auf das Monster...

Vielleicht noch ganz interessant zu wissen: Das einzig bis dato nicht geklaute Prinzip, waren die von Corman selbst erdachten Alien-Pfannkuchen, Rochen, Alien-Vögel.. wie auch immer.... diese fliegenden Dinger eben, die vom Alien eingesetzt wurden um die befallenen Menschen zu kontrollieren... Genau diese wurden in dem B-Film von 1980 "Without a Warning" aka "das Geheimnis der fliegenden Teufel" fast originalgetreu abgekupfert...dieser Film ist übrigens auch nur Trashliebhabern zu empfehlen! So kann sich "It conquered the world" immerhin rühmen, nachfolgende Generationen von Filmemachern beeinflusst zu haben und sogar in den Musikhimmel eingegangen zu sein. Ist ja schonmal was!!!

Was bleibt zusammenfassend? Ein schnell runtergekurbeltes Filmchen, ein Plot ohne eigene Ideen aber immerhin guten Schauspielern. Ein Handlungsstrang, der für seine recht spärlichen Umfang einen recht großen Film bedient (Laaaangeweile, und nochmals Langeweile wegen der viel zu langen Dialogsequenzen) und ein Monster, das wohl als Paradebeispiel für das Gros der Sci-Fi und Monsterfilme dieser Zeit herhalten kann und hierfür auch immer wieder gerne zitiert wird. Wer ihn nicht kennt, der sollte sich alleine wegen dem Monster ein Exemplar beschaffen. Es ist´s auf jeden fall wert!!!! Bei der Bewertung tue ich mir einigermaßen schwer. Objektiv ist der Film miserabel zu bewerten aber aufgrund der schauspielerischen Leistung und dem - wahrscheinlich schon damals - lachhaftesten Filmmonster überhaupt....


vergebe ich 2 von 5 Punkten. (1,5 davon alleine für das Monster)


Ein kleiner Hinweis in eigener Sache: Ich freue mich natürlich über jede Verlinkung. Rechts oder ganz unten auf der Seite findet Ihr die Banner (Textlinks düfen natürlich auch benutzt werden). Einfach rauskopieren und über die Kommentarfunktion kurz bescheid geben, ich revangiere mich natürlich!

Freitag, 18. Juni 2010

THE SPIDER [EARTH VS. THE SPIDER] 1958

Also schön, nachdem ich ja nun im letzten Post bereits den Namen "Bert I. Gordon" erwähnt habe und "Tarantula" quasi eine Steilvorlage für den 58er "Earth vs. the Spider" ist, komme ich wohl nicht umhin, mich nun diesem Werk zu widmen.....

Eins vorweg: Es handelt sich hier, man muss es in der Deutlichkeit sagen, um ein Tarantula-Abklatsch, auch Rip-Off genannt. Zwar kann man dem guten Bert I. Gordon keinesfalls vorwerfen, sich keine Mühe gegeben zu haben aber das alleine reicht nunmal vorn und hinten nicht um dem 3-4 Jahre früher entstandenen Meisterwerk paroli zu bieten. Tricktechnisch wird sich hier hauptsächlich dem gleichen System bedient wie das auch schon Jack Arnold in "Tarantula" erfolgreich tat. Eine echte, lebendige Tarantel wird mittels Split-Screenings und Rückprojektionen ins Bild kopiert. Das Ergbnis allerdings ist kaum zu vergleichen. Zu oft variiert die Größe des Tiers, sind die Split-Screens offensichtlich oder die Tarantel stellenweise durchsichtig....
Die Story kann definitv nicht mithalten. Wir wollen mal sehr wohlwollend von einem linearen und sehr einfachen Handlungsstrang reden und es dabei ohne weiteren Kommentar bewenden lassen. Auch die schauspielerischen Leistungen lassen höchstens Hobby-Niveau erahnen...

Wer den Film nicht kennt, und lediglich meinen Text als Bewertung heranzieht, der macht es sich allerdings dann doch zu einfach, denn trotz aller genannten Unzulänglichkeiten funktioniert der Film als reines Creature-Feature sehr gut. Man glaubt es kaum aber es ist tatsächlich so....

Bevor wir diesbezüglich weitere Details erörtern, widmen wir uns kurz der Story:
Zwei Teenager sind auf der Suche nach einem vermissten Elternteil und betreten eine Höhle. Hier haust unsere Hauptdarstellerin, die Riesenspinne. Die Teenies können dem Monster knapp entkommen und benachrichtigen natürlich den örtlichen Biologielehrer(!) Nach einigem Telefonschnickschnack mit dem Ordnungshüter number 1 in town wird ein kleiner Aufklärungstrupp inkl. tonnenweise - des damals gängigen Pestizits - DDT in die Höhle entsandt. Die Ungläubigen werden schnell eines Besseren belehrt, denn unsere fette Freundin kommt keuchend durch die Höhle gekrochen.... Mittels DDT kann die Spinne aber unschädlich gemacht werden. Bevor die Spinne zu weiteren Untersuchungen zur nächsten Universität gebracht werden kann, wird sie zunächstmal in der örtlichen Schulturnhalle aufbewahrt. Leider steht ein Schulfest an und die Schülerband muss natürlich noch kräftig proben.... ratet mal wo! Klaro: in der Turnhalle. Spinnchen ist von diesem Höllenkrach natürlich nicht begeistert und statt mausetod auf die einsetzende Verwesung zu warten, macht sich unsere Heldin natürlich auf zu einem Erkundungsgang durch das kleine Wüstenstädtchen....
Hier und da wird mal vorbeigeschaut bevor sie sich wieder auf in Richtung Höhle macht. Zu Hause ists halt doch am schönsten! Leider, leider hats unsere zwei Teenies just in diesem Augenblick ebenfalls in die Höhle verschlagen denn bei ihrem ersten Besuch hat klein Betty ihr Kettchen verloren..... Es wird also nochmal brenzlig.. Hilfe naht aber erneut durch unseren schlauen Bio-Lehrer der mit Hilfe einiger Dörfler seinen modernen Elektroapparat mitschleppt und der Spinne schließlich eine tödliche Ladung Strom verpasst.

Man muss kein Filmwissenschaftler sein um zu bemerken, dass diese Story (mehr Tiefgang gibts da wirklich nicht) keinen vom Hocker reißt, kaum Wendungen und Überraschungsmomente zulässt und einfach nur flach ist. Aber ganz ehrlich, das muss sie auch nicht, denn hier greift wirklich der abgedroschen Satz: Die Story ist ausschließlich dazu ausgelegt, die Riesenspinne in Szene zu setzen. Da verwundert es natürlich auch nicht sonderlich, dass die Schauspieler weder zu ihren Rollen passen und noch dazu einfach kein Talent haben. Besonders deutlich wird das z. B. in der Szene, in der die beiden Jugendlichen in der Höhle unterwegs sind. (Achtet mal drauf, wie sie in das Spinnennetz fallen!). Junge, Junge, das hätte ich besser hinbekommen ohne zu Proben! Außerdem sind die einfach zu alt!!! "Wie zu alt?" werden einige Fragen... Ganz einfach.... Die Hauptdarsteller stellen Schüler dar. Achtet mal auf einige der Klassenkameraden. Die müssen oft sitzen geblieben sein... (Allen voran Joe, der sein Auto immerzu verleiht.... der ist mindestens 40)

Aber trotz alldem, ich habe es schon erwähnt: Der Film funktioniert. Wer einen kleinen, feinen Monsterfilm sehen möchte, der wird hier bestens bedient. Vergleiche, wie ich sie weiter oben mit dem Genrevorreiter "Tarantula" angestellt habe, sollten natürlich nicht angestellt werden, denn dabei geht "The Spider" gnadenlos unter aber für sich alleine betrachtet, haben wir hier ein ordentliches, kleines Filmchen, das auch aufgrund der gradlinigen Story kaum Langeweile aufkommen lässt und aus heutiger Sicht den ein oder anderen Schmunzler parat hat. Solltet Ihr Euch den Film ansehen, dann achtet z. B. mal darauf, wie oft ihr anders gehandelt hättet, als die Jugendlichen im Film....

Ja mein lieber Bert I. Gordon, das was Du uns hier vorsetzt ist halbwegs in Ordnung. Diese Meinung wird in jedem Fall bestärkt, wenn man Deine anderen Werke kennt. Denkt man an andere Deiner Arbeiten wie z. B. "The Beginning of the End" oder "Food of the Gods" dann hat man den Eindruck hier ein Meisterwerk zu sehen.... Ob das nun daran liegt, dass "The Spider" so stark oder Dein restliches Schaffen so ungalublich schwach ist, darüber kann sich der Leser am besten selbst ein Bild machen!!!! Eine sehr ordentliche DVD-Auswertung aus der Serie "The Arkoff Film Library" kann problemlos z. B. über Amazon (direkt oben rechts) für kleines Geld bezogen werden.Viel Spaß dabei!!!

Ich vergebe 3 von 5 Punkten

Sonntag, 13. Juni 2010

TARANTULA (1955)

Nach unsichtbaren Dinosauriern widmen wir uns heute wie versprochen mal wieder dem Monster-Mainstream der 50er, sofern es diesen denn überhaupt gibt. Hier kommt sie also, die Mutter aller Riesenspinnen und sicherlich einer der Genreklassiker überhaupt: Tarantula!!!

Selbst Filmfreunde, die nichts mit klassischen Science-Fiction- oder Horrorfilmen am Hut haben, kennen zumindest diesen Film. Was aber macht Tarantula zu einem solchen Klassiker, der sogar noch Heute - 55 Jahre nach seiner Entstehung - regelmäßig in den Fernsehzeitungen auftaucht? Die Antwort ist relativ schwer zu finden denn die Methode der Special-Effects war selbst zur damaligen Zeit nicht neu, die Schauspieler, allen voran John Agar, eher brüchtigt für B-Movie-Trash und auch die Story bietet auch keine revolutionären Geistesblitze... Was aber ist es dann?

Bevor wir uns den Details zuwenden, also zunächst wie gehabt, ein kurzer Blick auf die Story... Diese beginnt im kleinen Wüstenkaff Desert Rock. Etwas abgelegen, führt ein Wissenschaftlerduo Wachstumsexperimente an Tieren durch mit dem noblen Ziel, die Nahrungsmittelknappheit auf dieser Erde endgültig zu beseitigen... Natürlich geht etwas schief und eine Tarantel kann in die Wüste entkommen. Selbstverständlich behandelt mit dem Wachstumspreparat. Was nun kommt ist klar: Tiere und Menschen verschwinden auf unerklärliche Art und Weise. Selbst der Dorfarzt weiß zunächst keinen Rat, macht sich aber mit der natürlich bildhübschen Assistentin des Wissenschaftlers auf, dem Rätsel auf den Grund zu gehen.

Mhhh... hört sich nicht sonderlich bahnbrechend an, es gibt jedoch einige Besonderheiten, die Tarantula durchaus bemerkenswert machen. Bereits während des Vorspanns erfährt der Zuschauer, dass etwas faul ist im Staate Kalifornien. Ein mit Schlafanzug bekleideter Mann bricht in der Wüste zusammen und ein Schwenk auf das entstellte Gesicht lässt erkennen, dass es ihm wohl nicht sonderlich gut geht. Bereits hier wendet sich Regisseur Jack Arnold vom altbekannten Muster ab. Nicht Kleinstadtidylle sondern Krankheit und Tod werden thematisiert bevor der erste Satz gesprochen wird...
Die Absichten der Wissenschaftler sind durchaus legitim und sind - wie man heute weiß - noch immer aktuell.

Die Story ist nicht so ganz schrecklich linear aufgebaut, wie es sonst für derlei Filme üblich war. immerhin lassen sich drei Erzählstränge erkennen. Zunächst die Arbeit und Zerrissenheit des "Mad Scientist" Dr. Deemer. Er hat das Wachstumsserum entwickelt und ist damit am Tod seines Kollegen zumindest indirekt schuld. Seine Lage spitzt sich zu, als er einen Selbstversuch unternimmt und damit Schritt für Schritt in Richtung Wahnsinn, Deformation und Tod stolpert. Der Zwite Handlungsstrang beschäftigt sich mit dem Arzt Dr. Hastings, der der Ursache der mysteriösen Todesfällen hinterherjagt. Beide Handlungsstränge werden recht geschickt mit dem Auftauchen der hübschen Gehilfin des Professors verknüpft. Mara Corday - immerhin Ex Pin up Girl - fungiert hier also als Scream-Queen, storytechnisches Element und nicht zuletzt natürlich auch als Hingucker. John Agar, der ja für quasi als Synonym für den 50er-jahre B-Film steht, ist hier sicherlich in seiner besten Rolle zu sehen. Hier scheint er richtiggehend aufzublühen und man nimmt ihm die Rolle als Arzt und Held durchaus ab. Evtl. war Agar einer der Schauspieler, die sich in Qualität der Ausübung ihres Berufes an die Qualität des Films anpassten. So wären dann zumindest viele seiner sonstigen Auftritte in anderen Filmen zu erklären....

Dritter und natürlich wichtigster Handlungsstrang windet sich selbstredent um die Riesentarantel und der Suche nach ihr bzw. der Aufklärung der durch die Riesenspinne verursachten Todesfälle. Nachdem nunmehr allen Beteiligten schlagartig klar wird, mit welchem Monster die Filmwelt diesmal konfrontiert wird, geht es hier allerdings Schlag auf Schlag und für meine begriffe etwas schnell. Nachdem der - sowieso so schon schwer erkrankte - Wissenschaftler ganz klischeehaft von seiner eigenen Kreation verschlungen wird, versucht man dem Monster zunächst mit Dynamit beizukommen. Dies misslingt allerdings und so muss die militärische Schalgkraft herhalten um der Riesenspinne die Lebensgeister auszuhauchen. Dieses schnelle, und kaum Spannung erzeugende, Ende ist sicherlich größtes Manko des Films. Es macht irgendwie den Eindruck, als ob hier plötzlich das Budget schneller als der Film zu Ende war....

Nächster Punkt sind die Special-Effects. Hier hat Altmeister Jack Arnold ganze Arbeit geleistet. Zwar ist das genutzte Verfahren auch damals keine Weltneuheit gewesen, die Perfektion mit der die Riesenspinne allerdings ins Bild kopiert wird, ist noch heute beeindruckend. Lediglich zwei kleine Patzer, bei denen ein Bein der Spinne in der Luft zu schweben scheint, fallen bei sehr genauem Hinsehen auf. Ansonsten hat das SFX-Team hier wirklich ganze Arbeit geleistet. Wenn man sich hier mal andere - auf diese Weise erschaffene - Filmmonster ansieht, erkennt man schnell den Unterschied. Allen voran hat sich hier übrigens ein Regisseur namens Bert I. Gordon hervorgetan, dessen Filme hier sicherlich auch noch ab und an Thema werden. Gordon arbeitete in seinen Filmen fast ausschließlich mit Rückprojektionen, allerdings dermaßen schlecht umgesetzt, dass es eine Qual ist. Gordon war übrigens lange Zeit aktiv und drehte u. a. noch 1977 den Heuler "In der Gewalt der Riesenameisen". Wer nicht glaubt, dass Tarantula in allen belangen besser ist als z. B. dieser - immerhin 22 Jahre später entstandene - Film, dem sei ein Vergleich unbedingt empfohlen!
Ansonsten kommen lebensgroße Modelle der Körperteile der Spinne zum Einsatz, die aber lediglich in einer Szene verwendet werden. Hier blickt der Spinnenkopf durch das Fenster auf unsere ahnungslose Scream-Queen um anschließend das Haus und den Professor Deemer zu zerstören bzw. zu verspeisen. 

Was Rieseninsekten und Riesenmonster im allgemeinen angeht, ist Tarantula sicherlich einer der ganz großen Filmbeiträge. Hier stimmt vieles und wer ihn nicht kennt, der sollte sich ganz schnell ein Exemplar besorgen. Die Universal-DVD gibt´s günstig zu erwerben, wer das nicht möchte, kann aber alternativ auch die Augen offen halten, denn Tarantula läuft wie gesagt noch immer regelmäßig im Free-TV.

Erwähnenswert noch, dass Clint Eastwood hier seinen ersten, kurzen Auftritt als Pilot der Luftwaffe hatte. Leider ist er kaum zu erkennen, da er lediglich mit Visier zu sehen ist und selbst das nur für einige Sekunden.

Tja, soviel für heute. Sicherlich könnte man über diesen Film noch viel, viel mehr berichten. Das würde allerdings die Grenzen des Blogs sprengen.




Ich vergebe 4,5 von 5 Punkten

Dienstag, 8. Juni 2010

SOUND OF HORROR (1964)

OK erstmal tief durchatmen! Der Film der mir heute vor die imaginäre (lol) Flinte gekommen ist stammt aus dem Jahr 1964. Das ist insofern verwunderlich als er in Sachen Produktionskosten sicherlich mit Extrembeispielen á la "Robot Monster" mithalten kann.... Aber bevor jetzt einige gar nicht erst weiter lesen sei gesagt, dass "Sound of Horror" es schafft aus der Not eine Tugend zu machen und zeitweise tatsächlich überzeugen kann.....

Fangen wir aber vorne an und widmen uns zunächst der Story. Wir befinden uns auf einer wohl griechischen Insel irgendwo im Niemandsland. Eine kleine Gruppe (5 Männer und 3 Frauen) wohnen in einem einsamen und verlassenen Häuschen am Fuße eines Berges. Seit Jahren sind sie auf der Suche einem mythologischen Schatz zu dessen Versteck eine Karte führt in dessen Besitz sie wohl bereits vor langer Zeit zufällig kamen. So graben und sprengen sich die Männer durch den Berg, immer in der Hoffnung, dem Schatz ein wenig näher zu kommen. Gefunden wird so einiges. Zunächst ein seltsamer Stein, dem allerdings keine große Bedeutung beigemessen wird, dann ein im Fels eingeschlossener Sarkophag inklusive Mumie. Diese Funde befriedigen zwar nicht die Bedürfnisse der Schatzsucher, nähren allerdings die Ahnungen des Hausmädchens. Die weiß natürlich schon immer, dass es hier spukt und überhaupt alles verflucht ist... Mir drängt sich die Frage auf, was um Himmels Willen die arme Frau dazu bringt hier freiwillig das Hausmädchen zu spielen....Nunja...

Als einer Männer alleine in der Höhle ist um die Mumie zu untersuchen, wird er von einem augenscheinlich (lol) unsichtbaren Etwas angegriffen und getötet. Die Männer finden ihren Kumpel und sind natürlich erstmal etwas erschrocken. Dieses Gefühl verstärkt sich noch als sie erstmals eine Mischung von Gebrüll und Geschrei vernehmen. Das Geräusch scheint sie zu verfolgen obgleich nichts zu sehen ist. Man berät sich also zunächst im Haus wie weiter zu verfahren ist, aber - man ahnt es - es dauert nicht lange bis es die nächsten Opfer zu beklagen gibt.

Verschanzt im Haus realisiert man langsam aber sicher, dass man es hier mit einem unsichtbaren Tier zu tun hat. Als sich dann auch noch der anfangs erwähnte Stein als Ei entpuppt und hier etwas zu schlüpfen versucht, ist vollends klar, dass man mit einem unsichtbaren Dinosaurier das Vergnügen hat. Was auch sonst? Was auch sonst?

Ein Fluchtversuch scheitert, jedoch nimmt einer der Überlebenden sein Herz in die Hand und besucht mit reichlich Sprengstoff in der Tasche nochmals die Höhle. Die Absichten sind weniger nobel, denn er wittert natürlich den Schatz und will ihn für sich alleine. (So zumindest meine Vermutung, die Textpassage konnte ich nicht wirklich verstehen). Weil aber Alleingänge auch schon in alten Horrorfilmen meist schief gehen, kommt das Ende schnell. Vom Dino bereits verletzt kann unser Held noch eben den Sprengstoff zünden und fliegt samt Dino und Höhleneingang in die Luft.... Traurig aber erleichtert machen sich also unsere Freunde auf ins Haus, aber oh Wunder, es stellt sich heraus, dass unser Dino noch putzmunter ist..... Und nicht nur das, er ist sogar im Haus und die Gruppe muss sich in einem Zimmer verschanzen. Dermaßen in die enge getrieben, bleibt nur eins: Gegenangriff.

mehr will ich zur Story nicht wirklich verlieren, denn der Film lebt von seinen Wendungen, und davon gibt es noch mehr...

Hört sich alles etwas wirr und seltsam an, funktioniert allerdings über weite Strecken richtig gut. Vor allem die zweite Hälfte des Films schafft es, eine düstere Atmosphäre aufzubauen und Spannung zu erzeugen. Vor allem wenn sich der Dinosaurier im Haus befindet. Sicherlich hat der Streifen einige, nicht weg zu diskutierende, Längen, die aus heutiger Sicht völlig unnötig sind. Viele Dialogszenen hätte man entweder extrem verkürzen oder gar ganz weglassen können. Dem Filmgenuss hätte es nicht geschadet, schließlich dauert der Film mit 91 Minuten ungewöhnlich lange für derlei Werke.

Ansonsten fallen erstaunlich wenig Filmfehler und Ungereimtheiten auf (Wenn man davon absieht, dass man von einem unsichtbaren Dinosaurier angegriffen wird) Da ist man bei den spanischen Filmemachern durchaus sorgsamer umgegangen als das bei vergleichbaren US-Produktionen der Fall ist. Mir gibt lediglich zu denken, wieso der Jeep beim zweiten Fluchtversuch sofort anspringt, während genau dieses Fahrzeug der Grund für das Scheitern des ersten Fluchtversuches war... Das passt nicht.
Natürlich ist uns allen klar, dass der Grund für die "Invisibiltät" des Monsters das wahrscheinlich fehlende Budget ist. Dafür aber - und das meine ich wirklich ernst - hat man es wirklich geschafft einen Horrorfilm zu drehen der eine eigene Atmosphäre kreirt und nicht zuletzt mit Spannung zu unterhalten weiß. Außerdem sind die Kampf- und Tötungszenen für die Zeit relativ heftig in Ihrer Darstellung. Well done!

Special Effects kommen natürlich nur in sehr begrenzter Anzahl zum Einsatz. Ab und an kann man einen wirklich sehr kurzen - nur angedeuteten - Blick auf das Monster erhaschen. Dieser wird mittels ins Bild kopierter, halb durchsichtiger Bilder erzeugt. Wäre nicht nötig gewesen, stört aber auch nicht..... ansonsten gibts einige Fußabdrücke und zwei - im unsichtbaren Leib steckende - Äxte. Lediglich in der Schlusssequenz wird  Form und Gestalt nochmals angedeutet. Hierzu will ich aber nichts sagen, denn die Inhaltsangabe war sowieso schon sehr detailliert und ich will nicht auch noch das Ende vorweg nehmen. 

Noch kurz ein Wort zu den Schauspielern: Die Damen und ein Herr agieren auffällig hölzern und nicht sehr motiviert. Der Rest ist unauffällig. Normalerweise fällt an dieser Stelle immer der Satz: "Der Film ist auf das Monster zugeschnitten" oder so ähnlich. Tja, den Satz gibts hier nicht. Is klar! Nein im Ernst, schauspielerisch ists in Ordnung.

Tja Fazit: Zehn Jahre früher und ich hätte dem Film wirklich eine super Note verpasst. Für 1964 allerdings hätte man doch ein wenig mehr erwarten können was Ausstattung und Qualität im Allgemeinen betrifft. Einige Längen hätte man sich auch sparen können, so z. B. diese dämlich wirkenden Tanzszenen zu Beginn. Tstststs, "Cat-Woman on the moon a greek island" würde passen.....
Nunja, insgesamt funktioniert der Film trotzdem überraschend gut und dem Monsterfreund kann er mit gutem Gewissen empfohlen werden. Für Komplettisten ist er sowieso ein Muss und alle anderen lassen besser die Finger weg. 

Wer übrigens jetzt Lust bekommen hat, sich den Film mal anzusehen, der kann das völlig kostenlos bei http://www.archive.org/ tun. Hier gibts dieses kleine, feine Filmchen zum download in wirklich ordentlicher Qualität! 

Soviel für heute, ich hoffe es hat Euch ein wenig Freude bereitet! Der nächste Film wird wieder etwas bekannter.... Keine unsichtbaren Dinos mehr! Versprochen!!!
Ich vergebe 3 von 5 Sternen


Sonntag, 6. Juni 2010

THE DEADLY MANTIS (1957)

An now for something completely different...
Naja nicht ganz natürlich, aber immerhin wenden wir uns diesmal der Gefahr durch Aliens einmal komplett ab und bleiben ganz bodenständig auf der Erde! und zwar mit dem Creature-Feature "THE DEADLY MANTIS" aus dem Jahr 1957. 

"Mantis" folgt ganz klar den vorhergegangenen Erfolgen des Genres "Tarantula" und "Them!" (Formicula), jedoch ohne die "großen Brüder" allzu offensichtlich zu kopieren. Leider ist diese kleine Filmperle meines Wissens nach nie im deutschen TV gelaufen, auch von sonstigen Auswertungen ist mir hier nichts bekannt. So bleibt dem Filmfreund auch hier leider nur der Import.... Der lohnt sich allerdings! Soviel sei schonmal gesagt!


Die Story ist halbwegs schnell erzählt: Aufgrund vulkanischer Aktivität taut am Nordpol eine im Eis eingeschlossene Gottesanbeterin auf. Zum Leidwesen der Besatzung einer gerade eingerichteten Radarstation handelt es sich jedoch nicht um ein normales Insekt, sondern um ein - wahrscheinlich prähisorisches - Riesenexemplar. Natürlich gibt es jede Mange Verluste unter den stationierten Soldaten. Sogar ein Flugzeug muss dran glauben. Die Behörden tappen zunächst im Dunkeln und selbst der Fund einer Klaue des Untiers bringt die Lösung noch immer nicht ans Licht. Ein Paleontologe samt hübscher Begleitung wird eingschaltet um in Erfahrung zu bringen was der Zuschauer längst weiß.... Man befindet sich bereits auf der richtigen Spur als das Untier die Polarstation angreift und keine Zweifel mehr lässt, mit was man sich diesmal rumzuschlagen hat. In der Folge wird der Weg gen Süden der übergroßen Protagonistin verfolgt bis Wissenschaft und Militär dem Monster schließlich in Manhattan Auge in Auge gegenüber stehen....

Mit "The Deadly Mantis" gelang dem Produktionsteam ein überraschend stimmiger Monsterfilm der fast auf ganzer Linie zu überzeugen weiß. Lediglich der zu Beginn der Films etwas arg patriotisch klingende Kommentator aus dem Off und die damit verbundenen Stockfootage-Aufnahmen trüben das Gesamtbild ein wenig. Zwar kommen auch im weiteren Verlauf des Films - vor allem während der Verfolgung des Monsters bis nach Manhattan - immer mal wieder ganz offensichtlich ausgeliehende Militäraufnahmen zu Einsatz, diese fügen sich jedoch gut ein und fallen nicht sonderlich auf. Lediglich die etwas zu langatmig geratenen Funkgespräche zur Positionsverfolgung des Rieseninsekts lassen kurzzeitig etwas Eintönigkeit aufkommen.

Im Gegensatz zu anderen big-bug Movies kommen hier diverse Techniken zur Animierung des Monsters zum Einsatz. Die klassichen und überaus gelungenen Modelle des Tiers in Verbindung mit Minitaurlandschaften können sich wahrlich sehen lassen. Teilweise wird auch mit Rückprojektionen des Modells und (wenn ich das richtig gesehen habe) sogar einmal mit einer echten, ins Bild kopierten, Gottesanbeterin gearbeitet. Lediglich die Flugszenen wirken etwas hölzern. 

Die Story wird geradeaus erzählt und die 79 Minuten vergehen recht schnell. Leider kommt auch "The Deadly Mantis" nicht ohne obligatorische Romanze zwischen Scream-Queen und Held aus und teilweise erscheint der an den Tag gelegte Patriotismus schon grenzwertig, wobei ich mir da kein Urteil erlauben will. Im Vergleich zu anderen Produktionen aus der Zeit fällt das allerdings schon sehr auf.... Man müsste sich mal die Mühe machen und die Hintergründe - falls vorhanden - zu recherchieren...

Alles in Allem gefällt "The Deadly Mantis" überraschend gut. Im Vergleich zu Tarantula und Them! fällt er zwar etwas ab, was für den Monsterfreund allerdings nicht weiter ins Gewicht fällt. Um mit diesen Genreperlen gleich ziehen zu können, fehlt es der Story etwas an Tiefgang und dem Monster etwas an "Persönlichkeit". Die Identität des Monsters ist dem Zuschauer ja bereits durch den Titel des Films und einen Blick auf das Monster im Eis bekannt bevor der erste Mensch überhaupt dran glauben muss. So kommt die Rätselraterei der Wissenschaftler nicht mehr ganz so aufregend daher wie z.B. in Them!
Guten Gewissens kann man "The Deadly Mantis" jedem empfehelen, der für Monster und klassische Science-Fiction etwas übrig hat. Also hier ebenfalls Daumen hoch!!!

4 von 5 Punkten

Freitag, 4. Juni 2010

IT! TERROR FROM BEYOND SPACE (1958)


Heute betrachten wir uns mit dem 58er Horror/Sci-Fi-Streifen "IT!" einen Streifen der etwas bekannteren Sorte. Nicht zuletzt da ihm nachgesagt wird, Pate für Ridley Scotts "Alien" gestanden zu haben. Sicherlich ist die Story bis auf Kleinigkeiten vergleichbar, trotzdem möchte ich Ridley Scott Glauben schenken, wenn er behauptet, den Film nicht gesehen zu haben. Spielt auch im Endeffekt keine Rolle denn wir wollen uns ja dem Werk von 1958 widmen...
Wie gehabt zunächst einige Worte zur Story, natürlich ohne zu viel oder gar das Ende zu verraten... Also keine Spoilergefahr!
Die Amerikaner haben eine erste, bemannte Marsmission gestartet. Leider scheint auf dem roten Nachbarn etwas Unvorhergesehenes passiert zu sein, denn der Funkkontakt ist abgebrochen. Also - klar - wird eine zweite Rakete inkl. Crew losgeschickt um die Sache aufzuklären...
Soviel erfahren wir von einem Regierungssprecher der vor versammelter Presse die "Breaking News" verkündet. Weiter gehts auf dem Mars. Hier ist die zweite Rakete mittlerweile angekommen und hat den einzigen Überlebenden der Ursprungsmission aufgenommen. Also nix wie nach Hause, was sollen wir auch noch hier? Natürlich ist man zunächst etwas skeptisch gegenüber dem Geretteten, schließlich weisen einige Indizien darauf hin, dass er der Mörder seiner Missionskollegen sein könnte.... Dieser Verdacht wird allerdings sehr schnell ausgeräumt da man anscheinend einen blinden Passagier an Bord hat, der beginnt die Besatzung zu dezimieren.

Die Story an sich wird geradlinig und ohne viel Schnickschnack erzählt. So werden die ca. 69 Minuten auch gut gefüllt, ohne dass Langeweile aufkommt. Etwas schade ist, dass man sich nicht die Mühe gemacht hat, den ersten Part der Story auf dem Mars auf Tape zu bannen. Die Erzählungen des Überlebenden lassen hier durchaus etwas Spielraum für mehr. Das wäre interessant gewesen... So allerdings beschränken sich die Schauplätze des gesamten Films auf derer drei an der Zahl. (Raumschiff, Mars und Büro des Pressesprechers)
Hat man sich bei Ausstattung der Rakete wirklich Mühe gegeben, so ähnelt das Büro des Pressesprechers eher einem Wohnzimmer. Die Marslandschaft wird sowieso nur kurz gezeigt. Bewegte Bilder gibt es hier gar nicht. Hört sich zunächst nicht so gut an, tut dem Filmvergnügen allerdings keinen Abbruch, denn der Hauptschauplatz des Films - das Raketeninnere - kommt stimmig und passend daher. Es handelt sich um eine klassische Rakete, wie wir sie aus unzähligen anderen Sci-Fi Adaptionen kennen. Die Konstruktion der Rakete spielt hier natürlich eine besondere Rolle, da sich das Monster quasi von unten nach oben "durcharbeitet".

Wo wir auch schon beim Hauptakteur wären. Das Monster. Irgendwie erinnert es mich doch sehr an ein anderes Filmmonster jener Zeit, dieses war allerdings im Wasser beheimatet.... Ein Schelm wer Böses denkt... Der Monsteranzug tut seinen Zweck, allerdings wirken die Bewegungsabläufe des Monsters ab und an sehr menschlich... Da ist noch ein wenig Platz nach oben, was allerdings auch nicht sonderlich ins Gewicht fällt.

Oh brother where are you?

Die Schauspielerriege agiert sehr solide. Nicht herausragend aber solide!

Nun, das ganze hört sich irgendwie sehr mittelmäßig an. Und ich muss ehrlich gesagt auch zugeben, dass ich "IT!" weniger stark einschätze als viele andere dies anscheinend tun. Sicherlich handelt es sich hier um ein grundsolides Werk, dass sich hinter den meisten anderen Filmen dieser Zeit keinesfalls verstecken muss, aber wirklich vom Hocker gerissen hat er mich auch nach dem zweiten mal Ansehen nicht. Evtl liegt dies ja sogar an seiner sehr soliden Machart begründet?!?! Wo andere Filme des Genres hier und da so große Schwächen aufweisen, dass es schon wieder amüsant und interessant ist, wird hier einfach solide Filmkunst abgeliefert. Dies allerdings ohne überraschend oder innovativ zu sein....


Kommen wir noch kurz zu den charmanten, kleinen Unzulänglichkeiten, die trotz solider Machart noch immer zu finden sind: Die Crew beinhaltet zwei weibliche Mitglieder. Eine anscheinend um die unverzichtbare Romanze abzuhandeln und eine um der Mannschaft Frühstück und Kaffee zu servieren, übrigens auf waschechtem Fühstücksporzellan. Geraucht wird natürlich auch im kompletten Raumschiff - auch hier Standard für Filme aus dieser Zeit.

Etwas schlicht das Ende des Films. Hätte einem diese Lösung nicht viel früher einfallen können? Ich meine schon! Nun gut, viel mehr fällt mir hierzu nicht ein... Oder? Doch Moment, da war noch was: Die Frage, wieso das Monster eigentlich die Reise mitmacht, wie es an Bord gelangt ist und wieso eine Marsmission bewaffnet ist bis an die Zähne zum Nachbarplaneten aufbricht. Da wird in Holzkisten(!!!) ein ganzes Arsenal an Handgranaten, Pistolen, Gewehren und sogar eine Panzerfaust mitgeschleppt. Selbstverständlich wird auch alles nacheinander genutzt - im Raumschiff versteht sich! Und das, wo wir doch alle wissen, dass in Raumfahrzeugen keinesfalls Handfeuerwaffen benutzt werden dürfen....

Na gut, jetzt reichts aber wirklich denn wer den Film nicht kennt, der könnte einen allzu negativen und damit absolut falschen Eindruck erlangen. "IT!" ist ein solider, durchaus stimmiger Horror- und Sci-Fi Streifen, den man sich als Freund des Genres ohne Zweifel ansehen sollte. Ob nun Vorreiter für "Alien" oder nicht, die Story passt und die Atmosphäre wird gut aufgebaut und bleibt über die gesamt Spielzeit erhalten. Große Hänger sind nicht festzustellen und der Film kommt aus ohne Stockfootage oder Erzähler aus dem Off. Daumen hoch!!!

Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen!

Mittwoch, 2. Juni 2010

KRONOS (1957)

Das ist also der Film, dem die zweifelhafte Ehre zu Teil wird, hier als erstes besprochen zu werden... Herzlichen Glückwunsch!


Aber im Ernst, Kronos ist einer der Filme, die in unseren Breitengraden weitestgehend unbekannt sind. Leider. Denn was wir hier haben ist ein durchaus inetressanter Vertreter seiner Zunft. Sowohl was die Idee als auch die filmische Umsetzung betrifft, hat man sich hier einiges einfallen lassen.

Zur Story werde ich hier meist nicht allzu viel erzählen. Erstens weil ich dem geneigten Leser nichts vorweg nehmen möchte, zweitens weil allzu genaue Details der Handlungsstränge sowieso nicht interessieren.

Zunächst bekommen wir zu sehen, dass sich außerirdische Intelligenzen unserem schönen Planeten nähern und auch sofort damit beginnen, einige Menschen zu kontrollieren. So auch einen Wissenschaftler eines streng bewachten Labors. Gleichzeitig taucht eine fliegende Untertasse am Himmel auf und stürzt nach einigem hin und her schlussendlich ins Meer. Kurze Zeit später erhebt sich vor den Augen eines erstaunten Wissenschaftlerteams ein riesiger Roboter aus den Fluten. Dieser große Knabe ernährt sich von Energie und benötigt entsprechend viel davon. Unser vereinnahmter Wissenschaftler verschafft dem Riesen die hierzu benötigten Standortinformationen. So findet "Robby" den Weg zu den heimischen Kraftwerken und wächst und wächst und wächst....

Die Story ist einigermaßen wirr. Eigentlich hätte es doch durchaus genügt, den großen Roboter marodierend über die Landschaft ziehen zu lassen und den Erzählstrang rein um ihn zu entwickeln. Nun ja irgendwie wollen 78 Minuten gefüllt werden. Nichts desto trotz bekommt der Genrefreund hier natürlich einiges geboten. Das klassische Invasions- und Bodysnatchersthema neben einem unauffäligem UFO und natürlich der Hauptattraktion des Films, dem Roboter "Kronos"

Die Umsetzung des UFO´s erfolgte unspektakulär aber für die Zeit noch passabel. Natürlich dürfen auch hier die fast schon obligatorischen Stock-Footage Raketenstarts nicht fehlen aber sie sind wenigstens flüssig integriert und fallen nicht weiter störend ins Gewicht. Hauptakteur "Kronos" wurde teilweise überraschend gut umgesetzt. Teilweise wurden Modelle in Miniaturlandschaften genutzt, teilweise Rückprojektionen und die Bewegungszenen wurden sogar hier und da mittels Zeichentrick auf die Leinwand gebracht. Während die Projektionen und die Modelle gut rüberkommen und durchaus zu überzeugen wissen (Für den damaligen Stand), bleiben die Zeichentrickszenen etwas dahinter zurück. Fällt aber nicht weiter ins Gewicht....

Die Story ist - wie schon erwähnt - etwas krude. Es gibt einige frappierende Logikfehler die natürlich auffallen. So reisen die Wissenschaftler zur Absturzstelle des UFO´s. Es tut sich weiter nix und so genehmigt sich die natürlich attraktive Hauptdarstellerin erstmal ein nächtliches Bad im Meer. Würde natürlich jeder machen, der weiß, dass hier gerade Aliens ins Meer gestürzt sind. Die vom Labor aus befehligten Raketenstarts kommen ebenfalls etwas plötzlich und es scheint, als ob jeder 0815-Wissenschaftler mal eben nen Countdown runterzählen darf.... Einige weitere Ungereimtheiten lasse ich jetzt mal aus....


Alles in Allem haben wir hier einen der unterhaltsamen B-Filme, der vor allem durch seinen riesenhaften Hauptdarsteller zu gefallen weiß. man hört so einiges an semiwissenschaftlichem Humbug, der ohne Zweifel einfach zum guten Ton gehört und zerstört wird auch so einiges. Alles was zu einem 50er-Jahre Sci-Fi Filmabend dazu gehört wird hier also geboten.

Der Sammler hat ihn bereits, der Genrefreund wird Gefallen in ihm finden und der Mainstreamkonsument wird müde gähnen.
3,5 von 5 Sternen für "KRONOS"